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Praktikum in der Verwaltung der Lebenshilfe

24.05.2023

Leas Praktikum bei uns in der Marktstraße

Hey ich bin Lea 25 Jahre alt und mache aktuell ein Praktikum bei der Lebenshilfe in Bühl. Ich möchte euch in diesem Post etwas über mich und meine Erlebnisse während meines zweiwöchigen Praktikums erzählen. Ich habe selbst eine körperliche Einschränkung, weshalb ich auf einen aktiv Rollstuhl mit Zusatzantrieb angewiesen bin. Wenn ich nicht gerade Einblicke in die Berufswelt sammele, gehe ich auf das Sozialwissenschaftliche Gymnasium der Stephan-Hawking Schule in Neckargemünd.

Dort lebe ich in einem Internat und seit diesem Schuljahr in einem Apartment. In diesem bewältige ich meinen Alltag selbständig, kann aber in Notfällen Hilfe holen. Diese Möglichkeit alleine zu wohnen hat mich jetzt schon für mein späteres Leben enorm weitergebracht. Ich werde kommendes Schuljahr mein Abitur schreiben. Danach habe ich vor Soziale Arbeit oder etwas im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu studieren.

Aus diesem Grund habe ich letztes Jahr bereits ein Praktikum bei der Offenen Hilfe der Lebenshilfe in Bühl gemacht. Dort habe ich Einblicke in den Bereich der Sozialen Arbeit bekommen in dem die Mitarbeiter mir berichtet haben was ihre Aufgabenbereiche sind, zum Beispiel Angehörige oder Beeinträchtigungen Menschen zu beraten, wenn diese ein Anliegen hatten. Oft wurde ich selbst zu rate gezogen, um meine persönlichen Erfahrungen zu teilen oder meine Einschätzung bei einem Thema zu hören, da ich selbst Beeinträchtigt bin und somit die Welt die mich umgibt aus einem anderen Blickwinkel betrachte als Menschen die keine Einschränkung haben. Aus diesem Zusammenspiel der beiden Sichtweisen konnten sowohl die Mitarbeiter als auch ich, sehr viel mitnehmen.

Da ich mir auf der anderen Seite auch Vorstellen könnte etwas im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zu studieren, mache ich gerade genau in dem Bereich der Lebenshilfe ein Praktikum. Hier habe ich bereits schon in der ersten Woche viele Interessante Einblicke sammeln dürfen.

Am Montag war ich zusammen mit einer Kollegin in einem Wohnheim in Achern, um das Konzept der Leichten Sprache vorzustellen. Nachmittags waren wir bei der Prüfgruppe, welche Beispielsweise ein Flyer oder andere Dokumente dem Regelwerk der Leichten Sprache entsprechen, denn erst wenn das der Fall ist, kann das Dokument das Siegel der Leichten Sprache bekommen.

Die restlichen zwei Tage, habe ich weitere Mitarbeiter kennengelernt, sowie viel über meinen Lebensweg erzählt, denn es war für mich ein langer weg, bis ich es auf das Berufliche Gymnasium geschafft habe und nun bald mein Abitur machen kann. Außerdem habe ich mir ein Bild machen dürfen, wie die Lebenshilfe an Spendengelder kommt, sowie wieviel dabei zu beachten ist.

Ich war zudem bei einer Besprechung dabei für einen kommenden Instagram Kanal, welcher Beiträge postet, die Menschen mit einem Handicap selbst formulieren und gestalten dürfen. Unterstützt werden sie dabei von Studenten der Lebenshilfe. Alles in allem finde ich Praktika bei der Lebenshilfe immer sehr spannend und gewinnbringend für mich.

 Die Mitarbeiter sind immer sehr herzlich und aufgeschlossen neue Betrachtungsweisen kennenzulernen.

 Ich möchte diesen Post aber nicht nur meine Erfahrungen von meinen Praktikum erzählen, sondern ich möchte euch auch Mut machen an euch und eure Wunschvorstellungen von eurem Leben zu glauben und alles dafür zutun, dieses Leben zu erreichen. Denn zu mir wurde mal gesagt, dass man sich nicht mal sicher ist, ob ich die Hauptschule schaffen würde und jetzt strebe ich nächstes Schuljahr mein Abitur an. Also glaubt an euch und sucht euch Menschen die euch in eurem Vorhaben unterstützen. Und Falls ihr doch einmal vor einer scheinbar unüberwindbaren Hürde steht, verliert nicht den Mut, sondern behaltet euer Ziel im Blick und macht weiter. Denn an Herausforderungen wächst man, also haben sie schlussendlich doch was gutes.

Lea

© Lebenshilfe der Region Baden-Baden - Bühl - Achern e.V